~ Bonn ~ | ||||||||||||
|
Kanu aus Fichtenholz und Bambusstangen |
|||
Im Wettringer Modellbauforum fand ich den Baubericht eines polynesischen Auslegerkanus aus Plastik (Thema: Polynesian Outrigger Canoe (Pyro)). Da auch eine Bausatzbeschreibung mit gut fotografierten Gußteilen dabei war, konnte ich von den Bauteilen Maße abnehmuen und in einen Plan übertragen. Das Modell wird 40 cm (mit Belegbalken ca. 44), das entspricht etwa dem Maßstab 1:25 oder 10 m Länge. Aufriss und Seitenriss von Rumpf und Ausleger wurden auf Transparentpapier gedruckt und davon die Maße auf ein Kantholz übertragen. Nach sägen, raspeln, schleifen war die Grundform der beiden Teile ausgearbeitet. |
|||
Das Ausgangsmaterial |
Aufriss Ausleger übertragen |
||
desgleichen Seitenriss |
Die Grundform des Auslegers |
||
Ausleger mit Bohrungen für die Plattformstützen |
Rumpf und Ausleger |
||
Vom ersten Rumpf gibt es keine weiteren Bilder, da ich ihn neu gemacht habe. Der neue Rumpf ist im mittleren Teil gerade und nicht mehr gebogen. |
|||
In der Mitte habe ich zum sicheren Einspannen noch Material stehen lassen |
hier mit Bordwanderhöhung |
||
Die ersten Stützen für die Beleg- balken der Takelage sind befestigt |
|||
In die Stützen des Auslegers setze ich Metallstifte, die in die Löcher im Ausleger kommen und geklebt werden. Ich wollte keine 5mm Löcher in das Teil bohren |
|||
Bordwanderhöhung mit den mittleren Trägern der Plattform |
Jetzt fehlt nur noch die Verbindung zum Ausleger |
||
Das Kanu von der Luvseite |
und hier aus Lee |
||
Nachdem das Ganze bis hierhin fertig ist bin ich zu dem Schluss gekommen alles wieder abzureißen. Die Träger der Plattform sind zu dick. Das sieht man aber erst wenn alles zusammengebaut ist. Den Ausleger werde ich auch noch neu machen und der Grundform des neuen Rumpfes anpassen. Das wirkt dann stimmiger. |
|||
Hier noch einige Einzelteile wie Belegbalken, Mast mit Mastabschluss, Mastfuss, Stagen und Wanten |
|||
1. Versuch Belegbalken |
endgültige Belegbalken für "Bug" und "Heck" | ||
Ich habe zuerst versucht die Teile aus einem Stück zu schnitzen. Dabei brach immer etwas ab oder die Löcher rissen beim Aufbohren aus. Beim dritten Versuch habe ich den "Balken" ausgearbeitet und die halbrunden Ausbuchtungen aus einem Rundstab gemacht. Ein 3 mm Loch in den Stab bohren, knapp die Hälfte trennen, ablängen und aufkleben. |
|||
Der Mast und |
ein Teil des stehenden Gutes |
||
Der Mastfuss sieht auf dem Bild schlimmer aus wie in Echt |
Deck mit Mastfuss (alt) |
||
Der Mastfuss ist aus einem Stück. Nur das Widerlager des Mastes habe ich nachträglich eingeleimt. An stehendem Gut werden vorn und hinten je 2 Stage an den "Belegbalken" und die 4 Wanten an der Auslegerplattform belegt. Die Seile sind aus 1 mm Schnur, das wären dann ca. 25 mm Taue. Ob das Teil am Mastende einen sprituellen oder religiösen Ursprung hat oder vielleicht bei Änderung der Windrichtung Tonlage- oder höhe ändert? Vielleicht ist es das Zeichen des Eigners oder auch nur künstle- risches Beiwerk. Außerdem dient es als "Umlenkrolle" zum Aufgeien des Segels. |
|||
Die Umrisse des neuen Auslegers |
Ausleger neu mit Stützen |
||
Rumpf mit neuen Erhöhungen |
mit Plattform von Lee | ||
Abdeckung für Bug und Heck |
Hier sind sie angebracht | ||
Die Anfänge der Decksbeplankung |
Das fertige Deck |
||
|
| ||
|
| ||
Rumpf, Plattform, Deck und Ausleger sind zusammengebunden |
|||
|
| ||
Das Kanu mit Stagen und Wanten |
|||
Die Stützen der Bordwanderhöhung, Bug-, Heckabschluss, die Plattform und das Deck sind durch "Seile" befestigt bzw. gebunden. Dafür fand 0,3 mm und 0,5 mm Takelgarn Verwendung. Die 2 mm Löcher habe ich mit Zahnstochern verschlossen. Der Mast wurde beim Anbringen der Stage und Wanten nach Luv gezogen, da nach Lee wegen des Segels keine Abspannung vorhanden ist. Die Maststütze habe ich letztlich mit zwei Nägeln fixiert und dem Mast mit einem "Seil" die nötige Abspannung verschafft. Damit ging die Befestigung des stehenden Gutes sehr gut. |
|||
|
| ||
Jetzt ist auch das Segel gesetzt Es ist mit Kaffee eingefärbt. In den Rand ist ein "Liektau" geklebt und dann vernäht um die Verbindung zu den Rahen stabiler zu machen. |
|||
Die Biegeschablone für die Maststütze |
Die "Maststütze" habe ich nicht besser biegen können |
||
Neue Maststütze |
an ihrem Platz |
||
Das Biegen so enger Radien wie für die Maststütze erscheint mir in Bambus sehr schwierig. Vielleicht würde es helfen das Innere mit Sand zu füllen, was bei dem Maßstab wahrscheinlich auch nicht einfach ist. Beim erneuten Durchblättern der Bilder des Bauberichtes fiel mir auf, dass die Maststütze nicht aus Bambus sondern aus anderem Holz ist. Also wurde nach zweitägigem Wässern mit dem Heißluftfön eine neue aus einem 4x4 mm Stab gebogen und auf Dicke geschliffen. |
|||
Die Biegeschablone mit der unteren Stenge |
Die zusammengebunden Stengen auf der Segelschablone |
||
Die Stengen mit dem Segeltuch |
|||
Die Stengen hatte ich fest zusammengebunden. Das habe ich geändert, da diese Verbindung mit Sicherheit nicht bei jedem Niederholen des Segels gelöst wurde und man die Konstruktion so nicht auf dem Kanu verstauen konnte. Die Tajle ist jetzt durch jeweils ein Loch der beiden Stengen gezogen und damit das Ganze flexibel. Beim Herstellen großer Radien ist es sinnvoll das Bambusrohr in der entgültigen Form zu fixieren und dann mit einem Heißluftfön zu erwärmen. Lässt sich die Form nicht direkt darstellen muss man ein- oder zweimal nachbiegen. |
|||
Bei uns im Stadthaus steht ein Modell eines polynesischen Auslegerkanus, das im Zuge des Weltwirschaftsgipfels 2018 als Gastgeschenk von Fidschi in Bonn blieb. Das Segel des Kanus war aus Bast oder Palmblättern gewebt. Das habe ich versucht mit Packpapier nachzubilden. Ein größeres Stück Papier wird fixiert und innen in Streifen, dann die Querstreifen geschnitten. Nun werden diese Streifen in das andere Teil eingewebt und anschließend mit Wasser-Leim-Farb-Gemisch beidseitig bestrichen.Das Gebilde sollte rundherum mindestens 10 cm größer wie das ferige Segel sein. An die Kontur des Segels wurde ein 1 mm Garn eingeklebt und mit Schnur an den Stengen "angenäht". |
|||
Das Ausgangsmaterial |
die ersten Querstreifen sind mit Hilfe des Lineals eingeschoben |
||
|
|
||
So wird dann immer weiter gewebt |
|||
Die Teile und |
das fertige Ruder |
||
Die folgenden Pläne können im A3-Format im Kopierladen ausgedruckt werden. Die Maße sind in mm angegeben. |
|||
Rumpf und Ausleger |
|||
Verschiedene Teile |
|||
Ausleger mit Stützen |
|||
Verbindung von Rumpf und Ausleger |
|||
Biegeschablone für die Rahen |
|||
Form des Segels |
|||
~ Letzte Änderung 30.01.2019 ~ |